Hochwasser in Münchner Wohnsiedlung

Hochwasser, eine ganze Siedlung im Wasser und das bei bis zu Minus 18 Grad – so ein Einsatzszenario ist nur bei Wasserrohrbrüchen um diese Jahreszeit bekannt. Jedoch in der Münchner Auensiedlung (München-Freimann) war diese Situation Realität. Bereits seit Sonntag dem 05.02.2012 ist das Wohngebiet nahe der Allianz Arena von einem überhöhten Grundwasserpegel betroffen. Der Pegel ist teilweise bis zu 1,50 Meter über Normalstand, was dazu führt, das Keller unter Wasser stehen und weiterhin das Wasser in die Häuser drückt. Zwar befindet sich in der Wohnsiedlung ein großer See und zwei Kanäle fließen an der Siedlung vorbei, jedoch hatten die Bewohner nie große Probleme mit Hochwasser, insbesondere nicht in dieser Jahreszeit. Auch die Münchner Behörden und Berufsfeuerwehr die seit dem 05.02. die Einsatzleitung in Freimann haben können sich den Anstieg nicht erklären.  Nachdem mit vorhandenen Mitteln der Behörden und Feuerwehr keine Absenkung und somit Entlastung des Pegels erreicht wurde, alarmierten diese am Mittwoch Nachmittag den 08.02.2012 das THW. Wenige Stunden später pumpten bereits drei THW-Hannibal Hochleistungspumpen aus Schwabmünchen, München-West und Dachau in der Auensiedlung. Im Fokus stand es, den Pegel des in der Siedlung liegenden See zu senken um somit eine Entlastung für die Anwohner und deren Keller herbeizuführen. Mit ca. 45.000 Liter in der Minute pumpten die THW Pumpen und erwirkten eine Absenkung des See´s um bis zu einem Meter. Eine Entlastung des Grundwasserspiegels machte sich in einigen Kellern bemerkbar. Auch vier Tage weiter konnten sich die Spezialististen von Wasserwirtschaftsamt, Umweltbehörde usw. nicht erklären wie es zu diesem Anstieg gekommen ist. Die Pumparbeiten des THW´s wurde jedoch seitens des Münchner Umweltamtes nach 24 Stunden abgebrochen, da lt. Aussage der Behörde durch das Abpumpen des See´s es zu sog. Setzungsschäden in den angrenzdenen Häusern kommen kann. Wenige Stunden später rückten die drei THW Ortsverbände aus München-West, Schwabmünchen und Dachau mit ihren Pumpen von der Münchner Auensiedlung ab.

Die starke Kälte beeinträchtigte zwar nicht die Pumparbeiten, machte den Helferinnen und Helfern jedoch schwer zu schaffen. In den Nachtschichten bei bis zu Minus 18 Grad einen Hochwassereinsatz zu absolvieren ist eine enorme Belastung. Unter anderem mussten die Helfer des Dachauer Ortsverband mehr als 1 Kilometer Schlaumaterial (F-Schläuche mit einem Durchmesser von 15 cm) durch einen angrenzenden Wald verlegen um das Wasser abzupumpen. Die Aufräum- und Abbauarbeiten am Abend des 09.02.2012 mit vereisten und starren Schläuche war ebenso belastend obwohl es bereits eine frische Dachauer THW Mannschaft war die in Freimann gegen das Hochwasser kämpfte.

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