Bei Feuerwehreinsätzen zählt oft jede Sekunde; äußerste Eile und Vorsicht ist geboten, wenn nach Tiefbauunfällen Personen durch nachrutschendes Erdreich verschüttet wurden. Glücklicherweise kommen solche Unfälle sehr selten vor, die Vorbereitungen dafür erfordern jedoch umso mehr Material- und Übungsaufwand.
Der Landkreis Dachau hat aus diesem Grund einen neuen „Abrollbehälter Tiefbauunfälle“ beschafft, der das notwendige Material zur Rettung bei Tiefbauunfällen wie z.B. Abstützsystem, Belüftungsgerät, Bewegungswarngerät, Abstützpanel, Grabwerkzeuge, Niederdruck-Hebekissen, Spanngurte sowie umfangreiches Holzmaterial mitführt.
Betrieben wird dieser durch die „Dispogruppe Tiefbauunfälle“, welche aus den Feuerwehren Dachau und Günding sowie dem THW OV Dachau besteht, wo der Container auch stationiert ist.
Damit im Ernstfall dann auch alle Handgriffe perfekt sitzen und Menschenleben gerettet werden können, fand am vergangenen Wochenende (29.09. und 30.09.2017) eine 2-tägige Schulung des Bedienpersonals durch die Firma Heavy Rescue Germany in Günding statt. Dabei wurde das bestehende Konzept für Tiefbauunfälle verfeinert, Standard-Szenarios eingeübt und das Material des neuen Abrollbehälters ausgetestet.
Oberstes Gebot bei der Schulung war die Eigensicherung der eingesetzten Kräfte. Parallel zu den Rettungsarbeiten muss der Arbeitsbereich laufend abgestützt und die Sicherung überprüft werden.
Je nach Einsatzlage wurden verschiedene Verbautechniken geübt. Dabei stellte die Enge des Schachtes eine besondere Herausforderung für die Helfer dar.
Daneben hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die Ausrüstung der beteiligten Einheiten besser kennenzulernen und die Zusammenarbeit zu stärken. Das Zusammenspiel von Feuerwehr und THW in diesem Bereich ist im Landkreis Dachau bundesweit einmalig und soll weiter vertieft werden.
Text/Bild: KBI M. Reimoser