Einsätze nach Tiefbauunfällen sind zum Glück sehr selten, dann zählt jedoch jede Sekunde und für die Einsatzkräfte ist äußerste Vorsicht geboten. Beim Tiefbau wird in der Regel an oder unter der Erdoberfläche gearbeitet. Oft werden für Versorgungsleitungen metertiefe Gräben ausgehoben oder in Sand- oder Lehmgruben gearbeitet. Durch nachrutschendes Erdreich kommt es leider immer wieder vor, dass Personen verschüttet werden. Wie bei allen Einsätzen ist die Eigensicherung das oberste Gebot für die eingesetzten Kräfte. Parallel zu den Rettungsarbeiten muss der Arbeitsbereich laufend abgestützt und gesichert werden. Das stellt in den engen Schächten eine besondere Schwierigkeit dar und muss regelmäßig geübt werden.
Vor kurzem hat Der Landkreis Dachau einen neuen Abrollcontainer Tiefbau beschafft und beim Technischen Hilfswerk, Ortsverband Dachau in Günding stationiert. Das umfangreiche Material für diese Einsatzaufgaben (u.a. Paratech Abstützsystem, Belüftungsgerät, „WASP“ Bewegungswarngerät, Abstützpanel, Pavillon, Grabwerkzeuge, Handkreissägen, Bohrmaschinen, Niederdruck-Hebekissen, Spanngurte sowie umfangreiches Holzmaterial) wurde großteils bereits beim THW vorgehalten. Der Abrollbehälter wird im Einsatz von der seit mehreren Jahren bestehenden „Dispogruppe Tiefbauunfälle“ bedient. Die Gruppe setzt sich aus Kräften der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Dachau, der FF Günding sowie dem THW Ortverband Dachau zusammen.
Am Samstag, den 01. Juli fand nun die erste gemeinsame Übung des THW OV Dachau mit der FF Dachau und der FF Pellheim in der Lehmgrube der Firma Hörl & Hartmann in Webling statt. Insgesamt 39 Ehrenamtliche der Hilfsorganisationen übten gemeinsam an 2 Stationen die verschiedenen Vorgehensweisen bei diesen Einsätzen.
Nach etwa sechs Stunden wurden die Gerätehäuser angefahren, um die Fahrzeuge, Geräte und nicht zuletzt die Einsatzkräfte von Schlamm, Sand und Staub zu reinigen. Die Abschlussbesprechung wurde bei einer gemeinsamen Brotzeit durchgeführt.
Fotos: Feuerwehr Dachau