THW Hochwassereinsatz im Landkreis Dachau und Bayern

IMG_2245Schwere Unwetter und anhaltender Dauerregen versetzten bereits seit mehreren Tagen unzählige Einsatzkräfte aus ganz Bayern in Dauereinsatz. Auch der Landkreis Dachau blieb von dem Unwetter und dem Starkregen nicht verschont. Bereits am Freitag den 31.05.2013 mussten insbesondere in den Gebieten um Altomünster und Markt Indersdorf als auch Dachau zahlreiche Keller ausgepumpt und Häuser vor dem volllaufen geschützt werden. Das THW Dachau unterstützte die Einsatzkräfte der Feuerwehr seit dieser Zeit und transportierte gefüllte Sandsäcke, die im THW für den Landkreis stationiert waren, in die betroffenen Gebiete.

Am Samstag entspannte sich die Lage im Dachauer Land wieder kurzfristig.

Seit Sonntag den 02.06. erreichte das Hochwasser seinen Höhepunkt. Zahlreiche Flüsse wie u.a. die Amper, die Maisach bei Günding, die Glonn durch Petershausen als auch der Gröbenbach im Stadtgebiet von Dachau sind an einigen Stellen über die Ufer getreten. Am Sonntag Mittag wurde die Dispogruppe „Sandsack“ bestehend aus Kräften von Landkreisfeuerwehren und dem THW Dachau alarmiert. Weitere Kräfte des Dachauer Ortsverband waren am Sonntag damit beschäftigt, Keller in den betroffenen Gebieten, insbesondere in Dachau, auszupumpen als auch Sandsäcke im gesamten Landkreis zu verfahren. Desweiteren mussten die THW Kräfte mit der Ölwehr nach Altomünster ausrücken, hier hatte das Hochwasser einen Heizöltank beschädigt, so daß dort Heizöl ungehindert austrat, gebunden und abgepumpt werden musste. Weiterhin waren die Einsatzkräfte des Dachauer THW´s mit dem Sandsacktransport im Landkreis Dachau, Pumparbeiten sowie der Unterstützung der Feuerwehren des Landkreises Dachau beschäftigt. Über 560 Notrufe von Anwohnern und Betroffenen gingen in der Dachauer Kreiseinsatzzentrale, die durch Kräfte von Landratsamt, Feuerwehr und THW besetzt war, ein. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW füllten in den vergangenen Tagen 35.000 Sandsäcke.

Hauptsächlich betroffen von den Wassermassen war dabei der südliche Landkreis mit den Gemeinden Bergkirchen und Karlsfeld sowie das Stadtgebiet von Dachau als auch die nördlichen Gebiete bei Petershausen und Indersdorf.
In Günding ging in der Nacht zum Montag die Maisach über und überschwemmte im Bereich des Bullachgrabens große Teile von Neugünding. Die betroffenen Bewohner wurden durch eine mobile Sirenenanlage gewarnt und aus dem Schlaf geweckt.
Dieser Ortsteil von Günding war bis in die frühen Morgenstunden des 04.06. der Schwerpunkt der Pumparbeiten des THW´s. Nicht immer war bzw. ist ein Eingreifen der Hilfskräfte möglich, da viele vollgelaufene Keller durch nachdrückendes Grundwasser verursacht wurden und bis weilen noch wird.

In den nächsten Tagen werden auch in den anderen Gemeinden des Landkreises noch vereinzelte Pumpeinsätze erwartet, wenn beispielsweise das Wasser in vollgelaufenen Kellern nicht sinkt. Erst dann wird man eine Schlussbilanz über die Auswirkungen des Starkregens für das Kreisgebiet ziehen können.

Am späten Nachmittag des 03.06.2013 rückte nach Absprache mit der Kreiseinsatzzentrale (KEZ) Dachau die Dachauer Hannibal Hochleistungspumpe (15.000 l/min) zur Unterstützung der Einsatzkräfte in den Landkreis Freising ab. Hier pumpten die THW Helfer in einem Wohngebiet und entlasteten dieses von den Wassermassen. Am Nachmittag des 04.06., nach rund 24 Stunden im Freisinger Land, hat sich die Lage auch dort entspannt, so daß die Dachauer Kräfte samt Hannibalpumpe wieder abrücken konnten.

Seit dem Nachmittag des 05.06.2013 befinden sich die Dachauer THW Kräfte samtIMG_2400 Hochleistungspumpe im Landkreis Deggendorf im Einsatz. Hier pumpten die Helfer bereits in der Ortschaft Winzer, Wasser aus Staubecken direkt in die Donau um und schützen damit die Ortschaft vor dem Hochwasser. Am 06.06. wurde die Dachauer Pumpe an ein Schöpfwerk nahe des Ortes Neßlbach verlegt. An dieser Einsatzstelle fiel eine Pumpe des Schöpfwerks aus. Um Neßlbach und seine umliegenden Weiler vor den Wassermassen zu schützen, pumpten die Dachauer Helfer gemeinsam mit der Feuerwehr und Pumpen des Wasserwirtschaftsamtes auch hier das aufgestaute und nachdrückende Wasser in die Donau um.
Der Pegel sank in den Tagen bis zum 09.06., so daß auch hier der Einsatz der Dachauer Hannibal Pumpe erfolgreich beendet werden konnte. Der nächste Einsatzauftrag folgte sogleich und verschlug die Helfer in das wenige Kilometer entfernte Niederaltteich. Die Ortschaft war stärker von dem Hochwasser betroffen, so daß die Häuser bis zu einem Meter unter Wasser standen. Hier pumpen die Dachauer Einsatzkräfte gemeinsam mit 130 weiteren THW Kräften das Wasser aus dem niederbayerischen Ort, da ein selbstständiger Abfluß des Wassers nicht mehr möglich ist.
Weiter ging es für die Hannibal Pumpe und ihren Dachauer THWlern am Dienstag den IMG_129811.06. nach Fischerdorf. Die Ortschaft war einer der am stärksten überschwemmten Orte im Landkreis Deggendorf. Hier wurden die Häuser teilweise komplett von den Wassermassen bedeckt. Vor Fischerdorf haben die Helfer den Auftrag, das Wasser, daß noch teilweise über einem Meter in dem Dorf steht, abzupumpen um den Pegel in der Ortschaft zu senken und die Häuser und Gebäude wieder durch die Anwohner und Hilfskräfte begehbar zu machen.

Heute am 20.06.2013 gegen 14:00 Uhr kehrten unsere Dachauer Helfer mit der Hannibal Pumpe aus Fischerdorf zurück und beendeten den fast dreiwöchigen Hochwassereinsatz in Dachau, Freising, Erding, Günzburg und Deggendorf.

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