24 Stunden und zahlreiche Einsätze

Kind unter Bagger, Wasserschaden mit Heizöl, Verkehrsunfälle, Feuer in der Unterkunft….

Die Verantwortlichen rund um THW Zugführer Marco Illmann hatten für die rund 35 THW Helferinnen und Helfer am vergangenen Wochenende so einiges vorbereitet.

Alljährlich führen die Dachauer THW Einsatzkräfte eine 24 stündige Einsatzübung durch, dieses Jahr blieben die Ehrenamtlichen im Gemeindebereich Bergkirchen und hatten einiges zu tun.
Pünktlich am Freitag um 18 Uhr ging es los und die ersten Einsatzszenarien mussten bewältigt werden, was bei den sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad es nicht leichter machte.

„Wasserschaden im Heizungskeller, Austritt von Heizöl“, „Behelfsauffahrt für LKW´s in einer Sandgrube errichten“ oder „Transport eines Gerüsts sowie Sandsäcke mittels Boot auf der Amper – Damm droht zu brechen“ – diese ersten Einsatzszenarien wurden alle gleichzeitig gemeldet und mussten von verschiedenen Gruppen der THW Kräfte parallel abgearbeitet werden.

Öl von Wasser trennen, 3.000 Liter Wasser aus einem Keller abpumpen, hunderte Kubikmeter Sand mit dem THW Radlader bewegen, verdichten um die Rampe befahrbar zu machen, Gerüst über die Amper transportieren, aufbauen und unzählige Sandsäcke im Boot befördern….erst spät in der Nacht kamen die THWler zurück um gemeinsam zu essen.

Doch viel Zeit blieb nicht – kurze Zeit später hieß es „zwei Verkehrsunfälle in Neuhimmelreich, acht Personen verletzt und eingeschlossen“. Bis spät nach Mitternacht mussten an zwei verschiedenen Einsatzstellen je vier Personen aus Autos befreit, betreut und medizinisch versorgt werden.

Um kurz vor 2 Uhr war dann eine kurze Verschnaufpause – ein Nickerchen auf dem Feldbett in der Gündinger THW Unterkunft, doch diese Pause währte nicht lange.

Bereits um 5 Uhr Morgen`s wurden die Einsatzkräfte von der Brandmeldeanlage im THW unsanft geweckt – starker Rauch durchdrang den Schlafraum und verdunkelte das Obergeschoss. Sofort wurde die Unterkunft evakuiert, ein Feuer im Außenbereich musste gelöscht werden und ein THW Atemschutztrupp machte sich auf Vermisstensuche durch das Gebäude. Mehrere Vermisste wurden gerettet, vom Dach des Gebäudes musste eine Person mittel`s Kran abgelassen werden.

Der Morgen begann schon gewaltig, der Tag jedoch hielt noch einige Überraschungen parat.

Einsatzszenarien wie „Pumpeinsatz in Neuhimmelreich – umpumpen eines Baches zur Entlastung einer Brücke“, „Abstützen einer einsturzgefährdeten Wand in Oberbachern“ und „Kind unter Mini Bagger eingeklemmt“ mussten unter der Leitung von Zugtruppführer Andreas Schultes koordiniert und abgearbeitet werden. Gemeinsam mit den THW Ortsverbänden aus München-West und Fürstenfeldbruck wurden Pumpen mit einer Fördermenge von 20.000 Liter/min. und ein Einsatzgerüstsystem zum Abstützen der Wand in Einsatz gebracht. Das Kind unter dem Mini Bagger wurde vom THW First Responder medizinisch versorgt und mit Hebekissen unter dem tonnenschweren Gerät befreit.

Samstag Nachmittag 18 Uhr – kurze Hose, Flip Flops und ein Feierabendgetränk nach 24 Stunden hatten sich das die THW Helferinnen und Helfer das redlich verdient.

THW Zugführer Marco Illmann war äußerst zufrieden mit seiner Mannschaft: „Solche 24 Stunden Übungen sind anstrengend und belastend aber gerade in diesen sehr reellen Szenarien zeigt es sich was funktioniert aber auch wo es hackt. Solche Einsatzübungen fördern extrem die Kameradschaft und den Zusammenhalt untereinander, das ist ganz Wichtig dass man sich aufeinander verlassen kann. Unsere Leute haben es aber sehr gut gemeistert, da kann man echt stolz sein – und es hat jedem Spaß gemacht.“

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